Kreis-Oldenburger-Eisenbahn (1880-1938)

Die ordentliche Generalversammlung der Aktionäre der Kreis Oldenburger Eisenbahn-Gesellschaft - HP 5.12.1900

Am Donnerstag Nachmittag fand im Hotel "Stadt Hamburg" in Neustadt die ordentliche Generalversammlung der Aktionäre der Kreis Oldenburger Eisenbahn-Gesellschaft statt. Unter den Gegenständen der Tagesordnung interessiert am meißten der Jahresbericht der Direktion, wonach das Betriebsresultat als ein ungünstiges bezeichnet werden muß. Der Verkehr auf der Bahn von Neustadt nach Heiligenhafen ist gegen das Vorjahr trotz Einlegung eines vierten Zugpaares nicht gestiegen, wohingegen die Ausgaben durch Erneuerungen und Ausbesserungen nicht unwesentlich gestiegen sind. Die Gesamt-Einnahmen betrugen im letzten Jahre 190207 Mk. gegen 186218 Mk. im Vorjahre. Die Einnahme hat also auf der 23,3 Kilometer langen Strecke rund 4400 Mk. pro Kilometer betragen, während dieselbe auf der Bahnstrecke von Neustadt nach Oldenburg früher rund 5000 Mk. pro Kilometer betrugen. Die Gesamtausgaben betrugen 198050 Mk. gegen 147475 Mark im Vorjahre. Es ergiebt sich also eine Mehrausgabe von 7123 Mk., von denen allerdings 2476 Mk. aus dem Erneuerungsfonds bestritten werden. doch bleibt noch ein Minus von 4646 Mark, Dividenden können darnach nicht verteilt werden. Für den Bau einer normalspurigen Kleinbahn von Lütjenbrode bis über den Fehmarnsund, einschließlich Trajektanstalt, ist die Konzession noch nicht erteilt. Die Baupläne für den Bau der Kleinbahn auf dem Festlande sind genehmigt. Ueber den Bau der Kleinbahn ist mit der Firma Lenz & Co. in Berlin der Vertrag abgeschlossen und beginnt der Bau, sobald die Konzession eintrifft. Für die Kleinbahn auf der Insel Fehmarn ist die Richtung und das Projekt in der Ausführung begriffen.