Neue Pläne um die Vogelfluglinie - HP 21.8.1951
Während die Bundesbahn sich mit Plänen beschäftigt, die einen evtl. Dammbau über den Fehmarnsund zum Ziele haben, hat Neustadts Bürgervorsteher Dr. Bracher im Landtag eine Debatte über eine Verbindung Fehmarns mit Wagrien durch einen Damm als Maßnahme der werteschaffenden Arbeitslosenfürsorge ausgelöst. Nach Berechnungen der Bundesbahn dürfte ein zu bauender Damm, der selbstverständlich eine zu überbrückende Durchfahrt für Seefahrzeuge erhalten würde, wesentlich billiger werden als eine über die ganze Sundbreite reichende Stahlbrücke. Außerdem würde man den Schwierigkeiten der Stahlbeschaffung aus dem Wege gehen und eine erheblich größere Anzahl von Erwerbslosen auf längere Zeit beschäftigen können. Sowohl Wirtschaftsminister Andersen sowie der ehemalige Ministerpräsident Abgeordneter Lüdemann haben die Vorschläge Dr. Prachers wärmstens unterstützt. Minister Andersen wies darauf hin, daß der Dammbau zwar eine Angelegenheit der Bundesbahn sei, daß aber bei seinem Zustandekommen mit namhaften Zuschüssen aus Landesmitteln zu rechnen sei.
Es muß besonders darauf hingewiesen werden, daß sich die Dammpläne zunächst noch im Stadium erster Erwägungen befinden. - Schon die verhältnismäßig starke Strömung im Fehmarnsund, die sich bei einer Verengung des Sundes auf einen schmalen Durchlaß vervielfachen würde, dürfte dem Dammbau nicht geringe Schwierigkeiten in den Weg legen.